"Macht Euren Kids die Jugend hier richtig geil"
Shownotes
Stadt und Land werden oft als zwei unterschiedliche Sphären wahrgenommen, die wenig verbindet außer Vorurteilen in beide Richtungen. Dabei verbringen immer mehr Menschen ihren Alltag in beiden Welten. Dazu gehören Berufspolitiker wie Kathrin Michel (SPD). Als Bundestagsabgeordnete arbeitet sie in Berlin, dem am dichtesten besiedelten Bundesland, im Regierungsviertel - andererseits leidet ihr Wahlkreis zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda an Überalterung und Abwanderung der Jugend. Berlin sei ja schon eine Blase, sagt Michel. „Wenn mir dort jemand sagt, man braucht kein Auto, dann sage ich immer: Komm doch mal in meinen Wahlkreis! Hier könnte ich ohne Auto gar nicht arbeiten.“ Als Jan Hufenbach von Berlin nach Klein Priebus im Kreis Görlitz zog, dachte er, er brauche kein Auto. Dann dauerte es nicht lange und die Familie hatte zwei. „Ich bringe meinen Sohn jeden Morgen mit dem Auto in die nächste Kleinstadt, damit er von dort in die nächste Kleinstadt zur Schule fährt“, sagt er. Hufenbach arbeitet in der Medienbranche und hat in mehreren Großstädten gelebt, bevor er sich fürs Land entschied. „Corona hat den Beweis erbracht, dass Homeoffice bei fast allen Tätigkeiten geht“, sagt Jörg Huntemann, Sachsens Revierbeauftragter. Sein Schreibtisch im Regionalentwicklungsministerium steht in Dresden. Aber viele seiner Kollegen arbeiten schon in mobilen Büros. Die Verwaltung musste mithalten mit dem, was die meisten Arbeitgeber längst bieten. „Sogar bei Infineon funktioniert eine Maschinenwartung aus dem Homeoffice“, weiß Huntemann.
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